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"Storytelling forever" bzw. "Gefangen in Rollenbildern". Stimmt das?

Martina Sauer • 2. Dezember 2025

Zum Selbstverständnis von Frauen (und Männern) gestern und heute

Die These, dass wir in einem "Storytelling forever" feststecken - und damit seien es männliche oder weibliche Rollenbilder in unserem Verhalten bestätigen - stimmt. Dennoch, so stellt sich heraus, sind wir innerhalb unserer vorgegebenen Grenzen wandlungsfähig.


Das zeigte sich mir konkret in der Auseinandersetzung mit dem Bild der Frauen von sich selbst, das im Vergleich zu den 1980er Jahren zu heute neue Züge angenommen hat.


Es ist der Vergleich des öffentlichen Auftritts im „Fleisch als Kostüm“ bzw. „Meat & Dress“ der Performerin Jana Sterbak in den 1980er Jahren mit den Inszenierungen der Pop-Ikone Lady Gaga in den 2010er Jahren, die das verdeutlicht. Bei beiden ist die Auseinandersetzung mit der Rolle als Frau in der Gesellschaft offensichtlich. Doch der Vergleich eröffnet zugleich, dass sich die Wut der Frauen in den 1980er Jahren darauf, sich von den Rollenvorgaben nicht lösen zu können, sich seit den 2010er Jahren wandelte. Überraschend verflüchtigte die Wut sich in einem lebhaften, freien Spiel mit den Rollenbildern. Vom faktischen zum postfaktischen Zeitalter vollzieht sich damit ein bemerkenswerter Wandel, der sich in der Theorie dazu widerspiegelt (und bemerkenswerter Weise auch in meiner eigenen Erfahrung 😉).


 

Coming soon:  Martina Sauer. Von der Wut zum Spiel. Meat & Dress bei Jana Sterbak & Lady Gaga als Beispiele für einen Wandel im Storytelling im Selbstbild von Frauen vom faktischen zum postfaktischen Zeitalter. In: Lars Grabbe (ed.).  Bildkritik und Kommunikation im postfaktischen Zeitalter [IMAGE]. Köln: Herbart von Halem, 2026



 

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